Nachdem die Donots 2010 ihr erfolgreichstes Jahr innerhalb ihrer 17-jährigen Bandgeschichte erleben durften, gaben sie dieses Wochenende drei abschließende Konzerte in München, Saarbrücken und Bochum. Irgendwo zwischen Sport & Soundcheck durften wir den beiden Gitarristen – Alex & Guido – noch ein paar Fragen stellen…
LT: Zu aller erst: Wie fandet ihr die Show gestern in München?
Alex: Ich war vorher ein bisschen skeptisch, aber ich fand’s super! Mir war gestern ein bisschen schlecht, deswegen war ich auch ein bisschen zurückhaltender. Aber ich fand’s echt sau gut!
Guido: München ist manchmal gefährlich – so mit Stock im Arsch und alle stehen nur rum. Und gestern haben sie genau das Gegenteil bewiesen. Gestern war echt geil!
LT: Und was darf uns dann heute in Saarbrücken erwarten?
Alex: Ich glaube, heute wird es Mord und Totschlag. Heute kommen ja doppelt so viele Leute wie gestern und Saarbrücken geht eben sowieso immer ab. Das Rocco del Schlacko-Festival ist immer ein absolutes Highlight. Und das hier ist eigentlich die Show, auf die wir uns vorher am meisten gefreut haben. Es ist natürlich auch immer gefährlich, weil man enttäuscht werden kann…
LT: Haben wir da vorhin eigentlich richtig gehört – wurde da beim Soundcheck ein „Milk & Honey“ (Beatsteaks) gespielt?
Alex (lachend): Ja, aber nur zum Warmspielen. Das kommt heute nicht auf der Bühne – das war nur ein Spaß.
LT: Schade, hat uns große Freude bereitet! Aber zur nächsten Frage: In Münster habt ihr letztes Jahr die größte Headliner-Show eurer Bandgeschichte gespielt – auf Festivals spielt ihr ja schon seit Jahren auf den großen Bühnen – worin besteht für euch der Unterschied zwischen einem Festival-Auftritt und einer Headliner-Show?
Guido: Bei Festivals finde ich immer ganz gut, dass man neue Leute gewinnen und überzeugen kann. Und das ganze Flair, mit anderen Bands rumzuhängen, finde ich gut. Aber Headliner-Show ist auch immer sehr geil, weil du da die „Die-Hard Fans“ hast und du weißt, du kannst unbekanntere Songs spielen und die kommen genauso an.
Alex: Genau. Als Band ist’s natürlich total cool zu sehen, wenn auf einmal auch zur eigenen Show so viele Leute kommen, die dann auch wirklich für dich kommen, während beim Festival gleichzeitig der Vorteil ist – wie Guido meinte – dass man Leute überzeugen kann, die nicht wegen dir da sind. Aber es sind eben auch super viele nicht wegen dir da und deswegen ist es echt sehr unterschiedlich.
LT: Bleiben wir beim Thema Konzerte: Ihr habt die letzten zehn Jahre immer ein Jahresabschlusskonzert in Osnabrück gespielt. Letztes Jahr habt ihr die Tradition durchbrochen und zwei gegeben – wie leicht oder schwer ist euch die Entscheidung gefallen?
Alex: Uns ist es ganz leicht gefallen – dann gab es erst einmal überall Radau…
Guido: Wir haben einfach Bock gehabt, das Konzert zu machen und das war recht voll – da haben wir uns gesagt „Ey, da können wir ja gleich zwei machen“ – weil es ja eh bockt. Und die Leute, die gemeckert haben, hab ich nicht ganz verstanden, weil die, die da sind bekommen ja nicht weniger. Es ist ja dann kein minderwertiges Konzert.
Alex: Mich würde mal interessieren, ob sie es besser fänden, woanders hinzugehen, wo es größer wäre oder dann doch lieber zwei Konzerte zu geben. Und wenn wir dann zwei machen, dann könnten wir zwei komplett verschiedene Setlisten machen. Also kein Song zweimal.
LT: Weil wir gerade schon beim Thema Fans waren: Es gibt ja jede Menge Musikfans, die sich zum Beispiel ein Logo oder eine Songzeile tätowieren lassen. Bei den Donots-Fans ist das nun ja besonders häufig. Was empfindet man, wenn den eigenen Song oder das eigene Logo bei jemand auf der Haut entdeckt?
Alex: Das ist schon abgefahren. Guido hat ja auch von anderen Bands irgendwelche…
Guido (fällt ins Wort): Das ist ’ne riesengroße Ehre, deswegen kann ich das auch nachvollziehen. Ich hab ja diese Rancid-Textzeile und was von but alive und von daher weiß ich eben auch, was dahinter steckt und wie sehr einem das was bedeutet, dass man so einen Schritt macht und sich das tätowieren lässt. Also für mich ist das immer ’ne Riesenehre, wenn ich jemand sehe, der eine Tätowierung von uns hat.
Alex: Hoffentlich bedeutet es dann, dass man mal echt ein wichtiger Punkt im Leben irgendwo war und das ist – wenn sich das dann dadurch auch manifestiert – echt abgefahren.
LT: Ist das nicht manchmal auch ein bisschen erschreckend? So etwas bleibt ja für immer…
Alex: Ja, aber da betrifft uns dann ja nicht! (Allgemeine Erheiterung) Nö, erschreckend ist es nicht – sondern einfach nur eine Ehre.
LT: Nach einem erfolgreichen Jahr mit langer Tour geht es für euch ja jetzt wieder ans Texten und Komponieren – auf was freut ihr euch, auf was auf Tour einfach keine Zeit war?
Alex: Dass man erst einmal wieder den Kopf so ein bisschen frei bekommt. Ich war gerade beim Sport und da hab ich so gedacht, vielleicht fahr ich auch einfach einmal alleine für zwei Wochen in irgendeine Hütte, nehm‘ Instrumente mit, sodass man da mal ganz in Ruhe ein bisschen rumschreiben kann. Das ist halt geil.
Guido: Ich freu‘ mich einfach nur, mehr Zeit für meine Kollegen zu haben und am Wochenende mal was mit denen unternehmen zu können. Meistens bin ich irgendwie weg, wenn die irgendwas haben.
Alex: Er vermisst ihre knackigen Ärsche!
Guido: Ja genau das. Genau, eigentlich wollte ich das so sagen… besonders, wenn die besoffen sind, dann sind die schön wehrlos. (Gelächter)
Alex (unter Lachen): Und das ist meistens!
LT: So, jetzt zum Schluss, eure Konzertempfehlung: Wo sollen die Leute in eurer Tour-freien Zeit hingehen?
Alex: Ja natürlich zu den Beatsteaks – sag ich.
Guido: Jupiter Jones gehen auch wieder auf Tour. Und Hgicht! Live der Oberwahnsinn – großartig!
Alex: Dann können sie auch gerne mal zum Paket Trail of Death und Rival Schools gehen. Das wird, glaub ich, sehr sehr gut. Da muss ich auch gucken, ob ich da nicht irgendwo hinkomme. Ich weiß gar nicht, was sonst noch alles unterwegs ist… Kastelruther Spatzen geht immer – ist eigentlich das Highlight!
LT: Okay, dann war’s das auch schon! Vielen Dank!
Das Interview führten Arabell & Lucy.
[…] genaueren Termin vereinbart hatten, war es der Preis für ein sehr nettes Interview, dass ihr hier nachlesen könnt. Nachdem wir uns hinter der Bühne aufgewärmt hatten, zogen Lucy und ich noch […]