Als die Donots mit dem Ausverkauf ihres Jahresabschlusskonzertes in Osnabrück direkt noch ein Zusatzkonzert verkündeten, waren die Meinungen der Fans geteilt. Die einen freuten sich, weil sie keine Karten für die erste Show bekommen hatten, die anderen fühlten sich um ihre Tradition betrogen und riefen zum Boykott auf.
Zunächst leicht erschüttert, beschloss ich beide Konzerte mit zu nehmen – wenn man schon mal 550 km Bahn-Anreise auf sich nimmt, wäre es verschwendete Zeit und verschwendetes Geld schon nach dem ersten Konzert wieder zu verschwinden, oder etwa nicht? Nachdem am 27.12. niemand von uns so wirklich Lust auf das Konzert hatte, beschlossen wir die erste Show etwas „ruhiger“ angehen zu lassen und das ganze Geschehen von der Bar aus zu betrachten. So stand auch automatisch fest, dass die beiden Konzerte von Grund auf verschieden sein würden.
Eternal Tango, die ich bereits einen guten Monat zuvor als Madsen-Support in Würzburg live gesehen hatte, gaben sich alle Mühe. Trotzdem schien der Funke nicht ganz auf das Publikum über zu springen. Auf das Queen-Cover „Don’t stop me now“ folgte nach einer Publikumsabstimmung schließlich noch ein Cover der neuen Beatsteaks-Single „Milk & Honey“. Letzteres sorgte in unserer Ecke für erhebliche Stimmung und eine Portion Vorfreude auf die für März angesetzte Beatsteaks-Tour!
Nachdem die Jungs aus Luxemburg die Bühne geräumt hatten, beschloss ich bei Freunden in der ersten und zweiten Reihe vorbei zu schauen und wenigstens einen Teil des Konzertes aus gewohnter Position zu genießen. Als schließlich mit „Changes“ das Tour-Intro anlief, erinnerte ich mich an die ganzen guten Abende, die mir die Donots im nun vergangenen Jahr beschert hatten. Sobald die Herren Donots jedoch feststellen mussten, dass das Intro nicht wie geplant durch lief, wechselten meine Erinnerungen an den verpatzten Konzertstart in Nordhorn. „Wir hauen noch mal ab – ihr habt uns nicht gesehen! Ihr wisst Bescheid!?“, kommentierte Alex den technischen Fehler. Umso frenetischer wurde der zweite Versuch abgefeiert.
Nach den üblichen Verdächtigen folgten mit „We got the noise“ und „Got the time“ Lieder, die nicht allzu oft live gespielt werden. Eines meiner persönlichen Highlights des Abend bildete „Today“. Nachdem der Song mit lautstarkem Publikumsgesang begonnen hatte, bat Ingo die Menge, sich in „Gut und Böse“ aufzuteilen – die Aufforderung zu einem „Circle of Death“. Ich ließ mir das nicht zwei Mal sagen, verabschiedete mich bei meinen Bekannten und stürzte mich wenige Momente später in die pogende Menge. Bei dem ganzen „In der ersten Reihe Stehen“ vergisst man schon mal, wie gut sich so ein Bad im Pogo anfühlt.
Für das restliche Konzert gesellte ich mich wieder zu unserer Truppe an der Bar, von wo man einen vergleichsweise guten Blick auf die Bühne und das Geschehen davor hatte. Mit „Run Run Run“ folgte später im Set eine Weltpremiere, die vom Publikum mit einem Circle Pit des Wahnsinns quittiert wurde.
Das weitere Highlight folgte gleich im Anschluss mit dem „Undertones“-Cover „Teenage Kicks“, gespielt und gesungen von Guido Knollmann. Eine gesamte Tour lang hatten wir uns diesen Song Abend für Abend gewünscht und nun bekamen wir ihn in einer unschlagbaren Version – wir waren begeistert. Irgendwann schaute auch Marvin, welcher die gesamte Tour in all ihren Ausmaßen gefilmt hatte, bei uns vorbei. Irgendwie ist es auf Tour immer in irgendeiner Weise familiär: man trifft immer die gleichen Leute – ganz gleich, in welcher Stadt man sich aktuell befindet.
Auf unser allerliebstes „Dead Man Walking“ folgte wie gewohnt eine kurze Verschnaufpause, bevor es mit einem völlig unerwarteten „Parade of One“ weiter ging: Als zu der Zeile „so bring on the fireworks“ das Backdrop als funkelnder Sternenhimmel erstrahlte, ertönte von überall ein fasziniertes „Oho!“ Aufgrund der Länge und der ruhigen Atmosphäre ließen es fünf von uns uns sieben dann auch nicht mehr nehmen, einmal Crowdsurfen zu gehen.
Wir waren nicht die Einzigen, die an so etwas Freude finden können: Sänger Ingo ließ sich einmal durch den gesamten Rosenhof tragen, um sich neben uns an der Bar ein Bier abzuholen und dann wieder Richtung Bühne davon getragen zu werden. Mit „Goodbye Routine“ wurde das Konzert schließlich wie gewohnt beendet und als die Jungs auf ihrem Weg durch die Bar zum Backstage-Bereich allesamt grinsend bei uns abklatschten, wussten wir: Morgen müssen wir wieder vorne am Start sein!
Changes – Calling – High & Dry – We got the noise – Got the time – Forever ends today Make believe – Today – To Hell with Love – Room with a view – Pick up the pieces Hello Knife – Superhero – Run Run Run – Teenage Kicks (Undertone-Cover) – Let it go The years gone by – Let it go – Break my stride – Stop the clocks – Whatever happened to the 80s? – Dead Man Walking – Parade of One – This is not a drill Ich töte meinen Nachbar und verprügel seine Leiche (Kassierer-Cover) – We’re not gonna take it – Goodbye routine
Arabell || Pennsocke
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