Irgendwo zwischen Gießen und Berlin fühlen sich das Quartett von The Morning After heimisch. Ebenso wage wie die Angabe ihres Wohnortes lässt sich ihr Musikstil beschreiben Irgendwo zwischen Indie und Pop mit einem leichten Hauch von Elektronik vielleicht. Ganz genau kann man das ja sowieso nie sagen. Und mit ihrem Debütalbum „I said something. You said something.“, welches Anfang Juli auf dem Label Timezone erschien, durchbrechen die vier selbst die letzten Überreste jeglicher Genre-Konvention auf ihre ungezwungene und spielerische Art und Weise.
Eine poppige Eröffnung, lange Gitarrenriffs und immer wiederkehrende Synthiesounds beeinflussen den Sound von „I said something. You said something.“ Knallbunt, tieftraurig und ätzend ironisch – geprägt von Gegensätzen. So auch textlich: In „Cocoon“ etwa verpuppt sich der resignative Protagonist, nur um im nächsten Moment seinem schützenden Seidenknäuel auszubrechen. „Hey, I’ve got a plan for a happy living!“ postuliert Sänger Nils Hartung in „Green.Green“ und fügt im nächsten Atemzug an: „I might stay the whole day inside, waving good-bye to my doormat-friendships.“ Am Ende bleibt die Einsicht, dass jede Essenz in flüchtiger Kommunikation versiegt. Egal ob im Mietshaus oder in den flackernden Tiefen irgendeines Clubs – nur Belanglosigkeiten sind von Dauer. Ich sage etwas, du sagst etwas – dann herrscht wieder Schweigen.
Alles in allem handelt es sich bei diesem Debütalbum um ein grundsolides Indiewerk, das aber trotz allem noch Platz nach oben hat!
Ihr erste Single „You’re so Disco“ begeistert schon mal mit einem tanzbaren Refrain:
Wer die Jungs live erleben will, sollte sich spontan entscheiden:
17.08.2011 Köln, Blue Shell
19.08.2011 Mannheim, O-Ton
20.08.2011 Bielefeld, Stereo
27.08.2011 Berlin, Intersoup
Arabell
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